Hilft Singen die Stimme bei Parkinson zu verbessern?

Diese Frage ist ganz klar mit JA zu beantworten. Und ich gebe gleich eine Aufgabe mit auf den Weg: Singe jeden Tag mit voller Kraft, so laut wie du kannst und habe Spaß und Freude dabei!!!

Warum?

Wenn ich mit meinen Patienten arbeite, singe ich auch immer mit ihnen. Für viele ist as zunächst fremd und es gibt Hemmungen. Wenn ich dann aber erkläre, was das Singen so wertvoll macht, sind alle mit Begeisterung dabei.
Was macht nun Singen, gerade auch für von Parkinson Betroffene, so wertvoll?

Singen ist eine wunderbare Atemübung

Du atmest beim Singen viel leichter tief in den Bauch als beim Sprechen oder in der Ruhe. Dadurch wird der Körper, vor allem auch das Gehirn, besser mit Sauerstoff versorgt und durchblutet. Das wiederum erhöht deine Konzentrationsfähigkeit.

Singen ist eine natürliche Stimm- und Sprechübung

Beim Singen sind deine Stimmlippen, also die kleinen Muskeln im Kehlkopf, die Deine Stimme produzieren, sehr aktiv. Singen ist sozusagen eine komplette Sporteinheit für Deine Stimme. Du trainierst die Lautstärke Deiner Stimme, Du trainierst die hohen und die tiefen Töne, Deine Atemkraft und die Melodie Deiner Stimme. Gleichzeitig sind alle Sprechmuskeln, also die Muskeln des Gesichts, der Lippen und der Zunge sehr aktiv.

Singen macht glücklich

Unser Körper startet beim Singen ein wahres Hormonfeuerwerk. Unsere körpereigenen Glückshormone Endorphin, Serotonin, Dopamin und Adrenalin werden freigesetzt. Das verbessert unseren Gefühlszustand. Gleichzeitig werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin abgebaut.

Singen und Schlaf

Beim Singen wird das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet, weil unsere Zwirbeldrüse stimuliert wird. Melatonin bewirkt einen besseren Schlaf.

Singen beruhigt

Singen, hier vor allem das tiefe Ein- und Ausatmen, aktiviert unser Nervensystem für Ruhe und Entspannung, den Parasympatikus. Der Blutdruck sinkt, der Puls verlangsamt sich und die Muskulatur entspannt. In den Körper kehrt Ruhe ein.

Singen und Verdauung

Durch das tiefe Atmen, also das Ausdehnen der Lunge und die Bewegung des Zwerchfells, werden unsere Eingeweide leicht zusammengedrückt und auf diese Weise die Verdauung angeregt. Wie oben schon erwähnt, wird durch das Singen auch unser Nervensystem für die Ruhe, der Parasympatikus, stimuliert. Dieses Nervensystem ist bei unserer Verdauung aktiv.

Singen ist also ein wahres Universaltalent.
Mein Rat ist, jeden Tag ein paar Lieder ganz aktiv und bewusst zu Singen.
Das heißt: singe laut, atme bewusst, versuche so lange wie möglich mit der Ausatmung zu singen, öffne den Mund sehr weit und benutze deine Lippen und die Zunge sehr aktiv.
Es kommt dabei überhaupt nicht darauf an, ob Du alle Töne richtig triffst oder den Text kannst. Es soll Dir Spaß machen und wenn der Text fehlt singe einfach mit „LA LA…“

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